CDU beantragt Straßenamen für Geschwister Scheipers und von Nazis verfolgte Ochtruper Juden

Die CDU-Fraktion hatte im vergangenen Jahr mit Datum vom 31. August beantragt, eine Straße oder einen Platz nach Anna und Hermann Scheipers zu benennen, um den Ehrenbürger Hermann Scheipers und seine Schwester öffentlich besonders zu würdigen.

Der Antrag wurde auf der Ratssitzung am 29. September 2016 zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Tourismus, Stadtmarketing und Kultur verwiesen.

Die CDU-Fraktion beantragt, die Beratung über unseren Antrag auf die Tagesordnung der Ausschusssitzung am 12. Oktober 2017 zu setzen.

Außerdem erweitern wir unseren Antrag wie folgt:

Ein Aspekt unseres Antrags war die öffentliche Würdigung der Geschwister Scheipers. Sie haben ihr Leben ohne Rücksicht auf eigene Gefährdungen für Menschenwürde, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit eingesetzt und gegen Intoleranz, Diskriminierung und staatliche Willkür gekämpft.

Besonders im Lichte des Ergebnisses der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag ist es nach Meinung der CDU Ochtrup sehr wichtig, an Menschen, die ihr Leben für Menschenwürde, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit eingesetzt und gegen Intoleranz und Diskriminierung gekämpft haben, zu erinnern. Darüber hinaus ist es mehr denn je wichtig, an Menschen zu erinnern, die in unserer Stadt Opfer von Diskriminierung und staatliche Willkür geworden sind.

Wir beantragen daher, neben der Benennung einer Straße oder eines Platzes nach den Geschwistern Anna und Hermann Scheipers, Straßen in Ochtrup nach Mitbürgern jüdischen Glaubens zu benennen, die in Ochtrup gewohnt haben und Opfer der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus geworden sind.

Die Straßenschilder sollen mit einem Hinweis auf das Schicksal dieser Menschen versehen werden. Gleiches hatten wir bereits für den Platz oder die Straße beantragt, der oder die den Namen der Geschwister Scheipers tragen soll. Auch hier soll eine Hinweistafel die besondere Zivilcourage der Geschwister erläutern.

Mit den Straßennamen wollen wir zum Erinnern und Nachfragen anregen. Sie sollen die Erinnerungskultur wachhalten und ein Anstoß zur Auseinandersetzung mit dem Schicksal dieser ehemaligen Mitbürger sein.

Eine Liste der Opfer und ihrer letzten Adressen liegt uns vor. Sie erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte der Opfer und der jetzigen Anwohner der jeweiligen Adressen, haben wir die Namen diesem Antrag nicht beigefügt.

Wenn der Rat diesem Antrag zustimmt, würden wir die Namensliste dem Stadtarchiv zur Verfügung stellen, damit die Angaben überprüft und ergänzt werden können.