CDU Mittelstandsvereinigung informierte über „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“

CDU-MIT Vorsitzender Andreas Volkery und die Referentin Karin Wiemers (Foto: CDU-MIT Ochtrup)

In der vergangenen Woche hatte der Vorsitzende der CDU Mittelstandsvereinigung, Andreas Volkery zu einer Vortragsveranstaltung eingeladen. Im Rahmen dieser Veranstaltung im Laurenz Genuss Werk informierte die Referentin Karin Wiemers, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung e.V., wie heute eine moderne Kommunalverwaltung aufgestellt sein sollte, um den Anforderung der Wirtschaft gerecht zu werden.
Die mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung zeichnet sich insbesondere durch einheitliche Standards aus, von denen sowohl Unternehmen als auch die Bürger profitieren. So wird es den Unternehmen und Bürgern durch klare Verwaltungsstrukturen und eine genaue zeitliche Abgrenzung von Prozessabläufen ermöglicht, schnell bedient und exakt betreut zu werden. Dies bedeutet, dass die Verwaltung kundenorientiert arbeitet und den Unternehmen somit Planungssicherheit gibt.

Die Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Städte und Kreise zu zertifizieren und zusammen mit Ihnen ein Gütesiegel entwickelt, welches sich inzwischen auch als Standortfaktor zur Gewinnung von neuen Unternehmen für die zertifizierten Orte auszeichnet. "Unternehmen können sich an diesen Standorten darauf verlassen, dass die Verwaltungsabläufe transparent und nachvollziehbar sind. Die Kommunen mit dem Gütezeichen verschaffen sich damit einen wichtigen Vorteil im Standortwettbewerb", sagt die Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen e.V., Karin Wiemers.
Zu den zertifizierten Orten und Kreisen zählen bundesweit aktuell 50 Kommunen, in NRW zählt zu den 30 Orten und Kommunalverbänden unter anderem der Kreis Steinfurt.
Die Transparenz und Berechenbarkeit der Verwaltungsabläufe hat für die Unternehmen den Vorteil, innerhalb von drei Arbeitstagen eine Eingangsbestätigung über Anfragen oder Anträge. Dabei nennt ihnen die Kommune die Kontaktdaten des Ansprechpartners und seine Erreichbarkeit. In einem weiteren Serviceversprechen verpflichten sich die Kommunen zur Rückmeldung über fehlende Unterlagen, zur Nennung möglicher Gründe für Verzögerungen, zu einem Zeitplan für das weitere Vorgehen sowie zur Zusicherung, dass Abweichungen davon umgehend mitgeteilt werden.

Die dritte Selbstverpflichtung besteht in einem Verwaltungswegweiser für den Mittelstand. Er enthält die Kontaktdaten der Ansprechpartner, die für die einzelnen Themen wie beispielsweise Wirtschaftsförderung, Existenzgründung oder Genehmigung von Bauvorhaben zuständig sind. Insgesamt verpflichten sich Kommunen zu 14 Serviceversprechen, die unter anderem bestimmte Fristen für die Bezahlung von Rechnungen, Zeitrahmen für die Bearbeitung von Bauanträgen oder beispielsweise regelmäßige Befragungen der Unternehmen vor Ort vorsehen.
Karin Wiemers erläuterte, "die Serviceversprechen machen nicht nur intern, sondern auch nach außen deutlich, welche Wertschätzung Kommunen mit dem Gütezeichen mittelständischen Unternehmen entgegenbringen. Auch die Verwaltungen profitieren davon, denn für die Zertifizierung werden bestehende Prozesse und Informationswege optimiert, um Unternehmen einen bestmöglichen Service bieten zu können."

Als Beispiel führte Karin Wiemers den Landrat Bertram Fleck vom Rhein-Hunsrück-Kreis an. Dieser zeige sich mit der Zertifizierung sehr zufrieden. Der Kreis habe damit einen Standortvorteil, der gleichzeitig die Verantwortung und Wertschätzung gegenüber dem Mittelstand widerspiegelt. Dieser Vorteil sei schließlich in einem eher ländlich geprägten Kreis der Motor der Wirtschaftskraft.
„Auch wenn für die Verwaltungen im Rahmen der Zertifizierung ein wenig Aufwand bedeutet“, stellte Karin Wiemers im Rahmen ihres Vortrags abschließend heraus, „ist die Leistung der Kommunalverwaltung klar und objektiv bewertbar und kann im Wettbewerb mit anderen Kommunen um Unternehmen beim Standortmarketing als entscheidender Punkt zur Ansiedlung gewertet werden.“