Den Weg regionaler Energieerzeugung und -verwertung möchte die Kockmann GmbH sowie die Energenta Ersatzbrennstoff GmbH in Ochtrup gemeinsam mit dem Kreis Steinfurt gehen. Das signalisierte jüngst Martin Brinkschmidt, Geschäftsführer des Verwertungszentrums im Industriegebiet Weinerpark. Hier gewinnt das Unternehmen aus Abfällen die in Produktions- und Gewerbebetrieben entstehen sowie aus Biomasse wie Grünschnitt hochkalorische Ersatzbrennstoffe. Insgesamt beläuft sich der Durchsatz auf etwa 100000 Tonnen pro Jahr. Zurzeit wird das Material unter anderem in Zementwerken genutzt. Die Energenta Ersatzbrennstoffe GmbH, Teil der Kockmann-Gruppe, verfolgt zukunftsweisende Pläne. Sie möchte im Weinerpark oder auch an einem anderen Standort ein Kraftwerk zur Strom- und Dieselproduktion auf Basis der Ersatzbrennstoffe bauen. „Sie sind hochwertig, wir wissen genau, woraus sie bestehen“ versichert Brinkschmidt. Zurzeit wird an einem Konzept gearbeitet, das auch die Vermarktung der entstehenden Abwärme beinhaltet.
Zu einem Sondierungsgespräch im Weiner Park trafen sich Landrat Thomas Kubendorff, Ulrich Ahlke, Leiter des Kreis-Agenda-Büros 21, Wolfgang Bischoff, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft, der Kreistagsabgeordnete Benno Hörst, die Vorsitzende des CDU Stadtverbandes Ochtrup Christa Lenderich und weitere CDU-Mitglieder.
„Wir produzieren jährlich mehr als 100000 Tonnen reinste Energie und transportieren sie in andere Landkreise“, sagt Brinkschmidt. „Es wäre sicherlich vorteilhafter, sie hier in der Region zu verwerten“, fügt er hinzu und erntete Zustimmung.
„Ich bin beeindruckt von dem Energie-Potential, das hier freigesetzt wird“, so Kubendorff. „Der regionale Ansatz ist gut, Stoffströme und Wertschöpfung blieben dann hier“, resümiert er, „Das ist genau, was wir wollen“. Lenderich bemerkte, dass die CDU Ochtrup auch Wert auf eine von Bürgern und Unternehmer bezahlbare Energieversorgung lege. „Die Wertschöpfung muss in der Region bleiben“, sagte die CDU-Vorsitzende, „daher müssen wir alle sich uns bietenden Ressourcen Nutzen“.
Die Energenta-Pläne fügen sich nahtlos in das erklärte Agenda-Ziel des Kreises ein, bis 2050 energieautark zu werden. „Die Wende vom Brennstoff- und Energiehandel ist ein erster entscheidender Schritt“, bekräftigte Ahlke. Stromerzeugung in einem eigenen Kraftwerk ist die konsequente Weiterentwicklung des eingeschlagenen Weges. Jetzt soll Kontakt mit der Fachhochschule Münster auf dem Campus Steinfurt aufgenommen werden, um gemeinsam mit Lehrenden und Studenten an einer wissenschaftlich guten Lösung zu arbeiten.