OCHTRUP: „Jedes Kind braucht eine individuelle und optimale Förderung“ lautet das Bekenntnis des CDU Stadtverbandes Ochtrup und: „Bildungspolitik ist eine gemeinsame Sache zwischen Politikern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern.“
Zum Thema „Nachhaltige Bildungspolitik“ präsentierte die CDU im Laurenz Genuss Werk einen Themenabend. Als Gastredner sprach Professor Dr. Dr. Thomas Sternberg, bildungspolitischer Sprecher der CDU- Landtagsfraktion NRW.
„Es herrscht innerhalb der Schuldebatte eine unglaubliche Fixierung auf das Gymnasium“, so Sternberg, dabei haben wir ein hochdurchlässiges System.“ Auch Real- und Hauptschulabsolventen hätten auf dem Ausbildungsmarkt gute Chancen und könnten sich überdies nach Belieben weiterbilden, betonte der Politiker. Hierzu müsse man beispielsweise auch die Berufskollegs oder Abendgymnasien zählen.
Mit Sternberg saßen in der Diskussionsrunde der CDU/FDP-Bürgermeisterkandidat Kai Uffelmann, die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Christa Lenderich, das Ratsmitglied und Vorsitzende des Ausschusses Schule, Kultur und Sport Barbara Kuhls-Mahlitz sowie der sachkundige Bürger Andreas Volkery.
„Die Buntheit der Schullandschaft muss erhalten bleiben, es gibt je nach Begabung gute Bildungsabschlüsse für jedes Kind“, hob der bildungspolitische Sprecher hervor. Die Gesamtschule, das betonte auch Bürgermeisterkandidat Uffelmann, könne das dreigliedrige Schulsystem nicht ersetzen. Sternberg erläuterte, die Gesamtschule wähle ihre Schülerinnen und Schüler aus, sie nehme nicht jeden. Doch wo gehen diejenigen hin, die abgelehnt werden? „Die Gesamtschule führt darüber hinaus zur Kannibalisierung der Gymnasiums-Standorte“, so Sternberg entschieden. Das begünstige die Entstehung privater Gymnasien und privater Universitäten, die nur noch von Kindern finanzkräftiger Eltern besucht werden könnten. Dieser Entwicklung müsse man von vornherein entgegen wirken. Das Mitglied der CDU-Landtagsfraktion riet den Politikern der Stadt Ochtrup dringend, so lange wie möglich am dreigliedrigen Schulsystem festzuhalten. Käme es auf Grund der demografischen Entwicklung zum Hauptschul-Sterben, sollte die Sekundarschule angestrebt werden. Dafür gelte es rechtzeitig unter Einbezug aller Beteiligten ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten.
„Die Inklusion wie sie gegenwärtig gehandhabt wird ist eine Katastrophe“, sagte Sternberg unmissverständlich. Dennoch geht er mit dem CDU-Stadtverband konform, dass Inklusion grundsätzlich eine gute Sache ist. Jedoch nur, wenn es genügend pädagogische Fachkräfte gebe, die den Mehranforderungen gewachsen seien. Die Ausbildung der Pädagogen sei gewiss kostspielig, in diesem Punkt dürfe das Land die Kommunen nicht im Stich lassen.
Nach dem Vortrag entwickelte sich eine engagierte Diskussion auch mit dem Publikum.