Nachwuchssorgen nehmen zu - MdB Jens Spahn besuchte Unternehmen in Ochtrup

OCHTRUP. „Das Textilwerk Hagemann ist ein äußerst kompetentes Unternehmen, das sein Spezialgebiet gefunden hat“, resümierte Jens Spahn (CDU) vor wenigen Tagen. Das sei nach dem Niedergang der Textilindustrie in Ochtrup und der Region keineswegs selbstverständlich. Der Bundestagsabgeordnete besuchte den Betrieb gemeinsam mit der Vorsitzenden des Ochtruper CDU-Stadtverbandes Christa Lenderich, dem Fraktionsvorsitzenden Hajo Steffers und weiteren örtlichen CDU-Vertretern. Wie in jedem Jahr stellte Spahn seine „Sommertour“ unter ein besonders Thema. Diesmal: Fachkräftemangel.

Im Hause Hagemann wird moderne Technik innovativ eingesetzt. Zu den Kernkompetenzen zählen textiler Transferdruck und Digitaldruck mit Einsatz von Lasertechnik. Seit Kurzem werden hier zusätzlich für die Autoindustrie hochlichtechte Sitzbezüge hergestellt. Der Betrieb ist einer der flexibelsten Europas. Von der Designidee bis zum bedruckten oder gelaserten Stoff vergehen nur wenige Tage. Konkurrenz aus China sei im Nischenbereich der Firma Hagemann kein Thema, hieß es in einem Gespräch. Allein die Bemusterung neuer Aufträge innerhalb kürzester Zeit könne im Reich der Mitte nicht realisiert werden. Zur 35-köpfigen Belegschaft gehören fünf Auszubildende.

Zurzeit hat das Unternehmen kaum Probleme bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Die nach wie vor schwierige Situation in der Branche setzt Arbeitskräfte frei. Allerdings: „Die Jugend rennt uns nicht gerade die Türen ein“, so Frank Hagemann, der das 1960 gegründete Textilwerk gemeinsam mit seinem Bruder Dirk in zweiter Generation leitet. „In Zukunft müssen wir uns um Nachwuchs bemühen und stärker auch auf die Schulen zugehen“, fügte er hinzu. 

"Mir ist in der Diskussion nochmal deutlich geworden, dass das Thema Fachkräftemangel in der Region immer bedeutsamer wird", betont Spahn.
"Insbesondere gilt das für stark spezialisierte Berufe", so der Bundestagsabgeordnete weiter. "Wenn wir nicht aufpassen werden dadurch unsere wirtschaftlichen Wachstumsmöglichkeiten immer weiter eingeschränkt". Im Gespräch über die Situation in Europa kam die Sorge über das generelle Problem der Staatsverschuldung zum Ausdruck. Spahn betonte, die CDU vertrete hier die "Politik der kleinen Schritte".