“Willi, Jupp und Franz vom Stammtisch „Die Wilde Kelle“ haben die Ausführungen des Stadtkämmerers Roland Frenkert zu der Arbeitsweise der öffentlichen Verwaltung sicher mit Interesse gelesen,“ führt der Fraktionsvorsitzende der CDU Hajo Steffers zu Beginn des Gesprächs schmunzelnd aus. So sei es doch durchaus richtig und wichtig die Vorgaben, an die sich eine Stadtverwaltung halten muss, vorzustellen.
Diese rechtlichen Vorgaben dienen zum wirtschaftlichen Umgang mit Steuergeldern und sollen Korruption verhindern.
„Aber jetzt stellen wir uns mal weiter vor Willi, Jupp und Franz sind Großväter und ihre Enkel sollen nach den Sommerferien wieder die Grundschule besuchen. Sie machen sich zurecht, wie viele Ochtruper Eltern Sorgen und fragen sich, was die Stadtverwaltung gezielt unternimmt, um den Schulbetrieb sicherer zu gestalten,“ führt Steffers deutlich ernster aus.
Kommunen rund um Ochtrup zeigen aktuell wie es geht. In Metelen laufen in der St.-Vitus-Grundschule seit dem Ende der Herbstferien jeweils zwei Luftreinigungsgeräte in jedem Klassenraum. Sie sollen dazu beitragen, die Belastung der Unterrichtsräume mit Viren zu reduzieren. Sie brummen seit dem leise vor sich hin, so leise, dass sie allenfalls in den großen Pausen auffallen.
„Während bei uns in Ochtrup die Diskussion über den Sinn und Zweck von Luftfilteranlagen immer wieder und wieder geführt wird, haben sich Gemeinden wie Rheine, Steinfurt, Metelen, Gronau bereits auf den Weg gemacht und entschieden Anlagen zu kaufen,“ führt Andrea Eiling, Sprecherin der CDU im Schulausschuss aus. „ Auch wir engagieren uns seit vielen Monaten für den Ausbau des Infektionsschutz an Ochtruper Schulen und haben die unterschiedlichsten Vorschläge gemacht, oder auf Fördergelder hingewiesen. Bisher leider ohne Erfolg. So durften wir immer hören, das sei nicht finanzierbar. Um so mehr hat es uns gefreut lesen zu dürfen, dass sie Finanzierung doch nicht so problematisch ist, wie es mehrfach in den Ratssitzungen den Anschein hatte,“ so Eiling weiter.
Der CDU Ochtrup ist es wichtig, dass auch bei einer Verschlechterung der Infektionslage der Präsenzunterricht aufrecht erhalten bleiben kann. Dabei seien die Bedenken der Verwaltung durchaus berechtigt und ernst zu nehmen. Natürlich würde die CDU gerne alle Klassen der Ochtruper Schullandschaft mit Luftfiltern ausstatten. Aber auch ihnen ist bewusst, dass ca. 250 Klassenräume nicht alle auf einmal auszustatten sind. Daher wurde im letzten Antrag der CDU Ochtrup zunächst auf die Grundschulen verwiesen, die den Bedarf an mobilen Filteranlagen der Verwaltung schriftlich gemeldet hatte.
„Es gilt die Kinder zu schützen, die bisher kein Impfangebot erhalten können. Und das sind auf jeden Fall die Grundschüler und die Klassen 5 und 6 der weiterführenden Schulen,“ sagt Hajo Steffers.
„Nun scheint laut Zeitungsbericht die Ausschreibung ein großes Problem für die Verwaltung dazustellen. Dabei muss bei ein Kostenvolumen von 214.000 Euro nicht europaweit ausgeschrieben werden. Das wären bei einem Preis von angenommenen 3.500 Euro pro Filteranlage schon mal 61 Geräte, die angeschafft werden könnten. Damit wäre den Grundschulen schon sehr geholfen,“ führt Steffers aus.
Bei 61 Luftfilteranlagen, wäre der größte Teil bei den Grundschulklassenräume nach Meinung CDU ausgestattet. Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit würde die CDU Ochtrup gerade mit Blick auf die Vergabe die Leistungen der zentralen Vergabestelle des Kreises Steinfurt nutzen wollen. Die zentrale Vergabestelle Steinfurt führt auf Wunsch Vergabeverfahren im Auftrag der kreisangehörigen Städten und Gemeinden durch. Gerade im Hinblick auf das durchaus komplexe Ausschreibungsverfahren wäre hier die Inanspruchnahme der professionellen Hilfe sicher sinnvoll, so die CDU Ochtrup.
„Mein Mann als ehemaliger Bundeswehrsoldat würde sagen, wir müssen wieder vor die Lage kommen“, sagt Andrea Eiling lachend. „Es sind in dem kürzlich erschienen Zeitungsbericht wortgewaltig alle Probleme und Herausforderungen der Verwaltung dargestellt worden. Wir sind den Familien in Ochtrup, den Schülerinnen und Schülern und auch dem Lehrpersonal gegenüber verpflichtet verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen und lösungsorientiert das Projekt ‘sicherer Präsenzunterricht’ anzugehen und Ideen zu präsentieren,“ schließt Eiling ab.